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Weiler im Allgäu. Der Dialekt ist für viele mehr als nur eine regionale Sprechweise – er ist Ausdruck von Identität, Heimat und Geschichte. Doch welche Rolle spielt die Mundart heute noch? Und wie steht es um ihre Zukunft? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des Internationalen Alemannischen Dialekt-Symposiums, das am 26. und 27. September 2025 in Weiler im Allgäu stattfindet.
Zwei Tage lang wird die Marktgemeinde im Westallgäu zum Treffpunkt für Sprachwissenschaftler, Autorinnen, Kulturschaffende und Dialektbegeisterte aus dem gesamten alemannischen Sprachraum. Mit dabei: Stimmen aus dem Allgäu, dem Schwarzwald, der Schweiz, aus Oberschwaben, dem Bregenzerwald und weiteren Regionen, in denen die alemannische Sprachkultur bis heute lebendig ist.
Den Auftakt bildet am Freitagabend eine literarisch-kulturelle Begegnung im Kolpinghaus Weiler. Neben einem Eröffnungsvortrag von Dr. Manfred Renn erwartet die Gäste eine besondere Mundart-Haiku-Lesung sowie eine gemeinschaftliche Lesung mit Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Regionen. Dialekt trifft hier auf Dichtung – emotional, pointiert und vielseitig.
Der Samstag steht im Zeichen der Forschung und Diskussion: Im historischen Sitzungssaal des Rathauses beleuchten namhafte Referentinnen und Referenten in Vorträgen verschiedene Facetten der Mundart. Es geht um die Beziehung zwischen Dialekt und Standardsprache, um Sprachwandel und Sprachbewusstsein sowie um Bildungsarbeit und Dialektpflege an Schulen. Eine abschließende Podiumsdiskussion bringt Wissenschaft, Literatur und Vereinsarbeit ins Gespräch.
Initiiert wurde das Symposium von den Gemeinden Weiler im Allgäu und Oberreute auf Anregung von Sylvia Hartung, der Tochter des westallgäuer Mundartdichters Heinrich Wiedemann. Unterstützt wird die Veranstaltung ferner von den regional verwurzelten Vereinen mundART Allgäu e.V. und der Matzenhofer Schwabengilde, die sich mit großem Engagement für den Erhalt der Mundart einsetzen. Der Veranstaltungsort ist bewusst gewählt: Das Westallgäu war jahrhundertelang kulturell mit dem Bodenseeraum verbunden – eine Region, die wie kaum eine andere vom alemannischen Sprachraum geprägt ist.
Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch ist bis spätestens 21. September 2025 unter info(@)weiler-tourismus.de oder 08387-39150 erforderlich. Übernachtungsmöglichkeiten sind auf unserer Website im Bereich Gastgeber sowie unter www.oberreute.de und www.westallgaeu.de zu finden.
Begleitend zum Symposium finden im Herbst mehrere Veranstaltungen rund um das Thema Dialekt statt – von Vorträgen renommierter Sprachwissenschaftler, wie z. B. die Professoren Hubert Allgäuer oder Klaus Wolf, über Leseabende bis hin zu einem Schreibworkshop. Die Botschaft ist klar: Mundart lebt – und ihre Zukunft liegt in unserer Hand.
LANDKARTE Alemannic-Dialects-Map-German (JPEG-Bilddatei, 445,92 KB) (Quelle: Vorarlberger Landesarchiv)